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Smoothies – wie gesund sind sie wirklich
Wenn Früchte püriert und in Flaschen abgefüllt werden, dann handelt es sich um Smoothies. Glaubt man der Werbung und den Herstellern, dann deckt bereits eine Flasche zwei Portionen der täglich empfohlenen Ration ab (diese beläuft sich laut Ernährungsexperten auf fünf Portionen Obst/Gemüse jeden Tag). Das klingt zumindest vielversprechend, doch kann es wirklich so einfach sein? Es wäre natürlich praktisch, denn nicht jeder kann die Empfehlung – zum Beispiel aufgrund von Alltagsstress – einhalten.
Gegen frisches Obst und Gemüse keine Chance
Um es gleich vorweg zu sagen: Ein Smoothie ersetzt auf Dauer kein frisches Obst und Gemüse. Die Fläschchen sind zwar gelegentlich eine empfehlenswerte Alternative (wenn zum Beispiel mal kein Apfel oder eine Banane in der Nähe ist), doch uneingeschränkt genießen und auf die frischen Produkte verzichten sollte man nicht. Ein Grund ist der hohe Zuckergehalt, der sogar den einer Cola übersteigt. Es sind nämlich auf 100 Milliliter 13 Gramm, dagegen stehen 10,6 Gramm auf 100 Milliliter. Man muss allerdings sagen, dass sich die Werte auf fertige Smoothies bezieht. Bereitet man sie selber zu, dann sieht es schon wieder anders aus.
Auf den Saftanteil achten
Herkömmliche Fruchtsäfte schneiden im Vergleich zu Smoothies deutlich schlechter ab. Der Grund ist in den Früchten zu finden, die nur im zweiten Fall komplett enthalten sind. Die Schale und die Kerne natürlich ausgenommen. Zum pürierten Fruchtfleisch kommt im Verlauf der Produktion Saft dazu, dieser trägt wesentlich zur sämigen Konsistenz bei („smooth“ steht im Deutschen auch für „fein“ beziehungsweise „geschmeidig“).
Leider bleiben bei der Herstellung nicht alle sekundären Pflanzenstoffe, Ballast- und Mineralstoffe und Vitamine enthalten. Das liegt sowohl an der Saftzugabe als auch daran, weil die Schale nicht mit verarbeitet wird. Diese würde jedoch noch viele Nährstoffe enthalten. Um beim Kauf zu den „guten“ Smoothies zu greifen, ist ein Blick auf den Saftanteil entscheidend. Je niedriger dieser ist, umso mehr sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe sind noch drinnen.
Sind Smoothies ein Getränk oder schon ein Essen?
Die sämige Konsistenz führt automatisch dazu, dass Smoothies als Getränk ein- und wahrgenommen werden. Richtet man den Blick allerdings auf die Kalorien und auf den Nährwert, dann sind es eher kleine Mahlzeiten. Ein Nachteil an der ganzen Sache ist auch, dass Flüssigkeiten einen spürbar geringeren Sättigungseffekt haben. Beim festen Obst/Gemüse ist es anders, dieses muss erst zerkaut werden, der Essvorgang dauert insgesamt länger und der Sättigungseffekt ist auch noch stärker. Letzteres ist unter anderem auf das Volumen zurückzuführen, das bei einem Smoothie kleiner ist. Der Magen wird demnach weniger ausgefüllt. Beim Abnehmen können genau solch kleine Dinge entscheidend sein. Wer also eine Diät macht, der ist mit einem Apfel besser als mit einem Smoothie dran.
Beim Kauf auf folgende Punkte achten
Wie oben auch schon kurz erwähnt, gilt es beim Smoothie-Kauf vor allem auf die Inhaltsstoffe zu achten. Ein echter Smoothie sollte mindestens zu 50 Prozent aus ganzer Frucht bestehen, dies kann als kleine Stückchen oder als Püree der Fall sein. Des Weiteren haben Zucker, Nährstoffe und Zusatzstoffe nichts in der Flasche verloren.
Tipp: Die Nährwertangaben spiegeln nicht immer die Wahrheit wieder. Diese beziehen sich nämlich auf die Empfehlung der WHO (mindestens 400 Gramm) und gelten weltweit. In Deutschland empfiehlt die DGE allerdings mindestens 650 Gramm.