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Welche Arten von Wasser gibt es?
Wasser kennt man in der Regel als Trink- und Mineralwasser, doch war es das schon? Nein, die Liste ist ein wenig länger und zeigt unter anderem, wie viele Namen die Flüssigkeit in Wirklichkeit hat.
Mineralwasser
Natürliches Mineralwasser kennt wahrscheinlich jeder, man kann es schließlich in jedem Supermarkt kaufen. Spannend ist jedoch, dass das Wasser aus einer geschützten und unterirdischen Quelle kommen muss. Diese darf auch keine chemischen und mikrobiologischen Einwände aufweisen und muss rein sein. Das Abfüllen des natürlichen Mineralwassers muss entweder in der Nähe oder direkt am Quellort erfolgen, weite Strecken sind nicht erlaubt. Tabu sind auch zusätzliche Behandlungen und der Zusatz weiterer Stoffe. Wer übrigens in diesem Zusammenhang den Begriff „Säuerling“ schon mal gehört hat, der hat von einem Mineralwasser mit mehr als 250 mg/l Kohlensäure gesprochen. Dann kommt nämlich die Bezeichnung zum Einsatz.
Quellwasser
Da Quellwasser die gleichen Anforderungen wie natürliches Mineralwasser aufweisen muss (auf die Hygiene bezogen), ist eine amtliche Anerkennung nicht notwendig. Lediglich bei der chemischen Zusammensetzung ist es so, dass es Trinkwasser entsprechen muss. Zusätzliche Behandlungen sind auch hier ein absolutes No-Go.
Trinkwasser
Wie der Namen schon sagt, ist das Wasser auf den Verzehr ausgelegt. Es muss immer den mikrobiologischen und hygienischen Mindestanforderungen entsprechen, kann aber sowohl unbehandelt als auch nach einer Aufbereitung genossen werden. Die Anforderungen sind in der Trinkwasserverordnung festgelegt, dazu zählen auch die Grenzwerte der diversen Stoffe (wie Nitrit, Blei und Sulfit). Trinkwasser darf keine gesundheitsschädlichen Mikroorganismen enthalten, Mineralstoffe hingegen sind in einer Mindestmenge ausdrücklich erwünscht.
Granderwasser & Co.
Spricht man von einem aktivierten Wasser, dann fällt unter anderem das Granderwasser darunter. Es soll an sich gesünder sein, allerdings gibt es keinerlei Belege dafür. Die Wissenschaft kann bislang also nicht belegen, dass mit Sauerstoff angereichertes Wasser die Gesundheit fördert. Das Ganze fällt letztendlich auch auf das Granderwasser zurück, sodass die positive Wirkung nicht bewiesen werden kann. Kurios: Das Wasser darf legal als „esoterischer Unfug“ bezeichnet werden, zu diesem Urteil kam 2006 das Oberlandesgericht Wien.
Flavoured & Near Water
Werden einem Mineralwasser Fruchtsaftanteile, natürliche Aromastoffe oder Extrakte zugesetzt, dann handelt es sich um Flavoured & Near Water. Lebensmittelrechtlich ist es sogar gar kein natürliches Mineralwasser mehr, da dieses keine Zusätze enthalten darf (aus Kohlensäure). Stattdessen werden die Produkte den Limonaden zugeordnet.
Tafelwasser
Tafelwasser zeichnet sich dadurch aus, dass es zusätzliche Zutaten enthalten darf. Auf dem Papier stehen Salze beziehungsweise Salzlösungen, Sole und Kohlensäure. Die gelösten festen Stoffe dürfen jedoch die Grenze von 2 g/l nicht überschreiten, außerdem kann Tafelwasser auch als Sodawasser bezeichnet werden. Und zwar dann, wenn der Kohlensäuregehalt mehr als 4 g/l beträgt. Die Herstellung erfolgt aus natürlichem Mineral- oder Leitungswasser, die Einhaltung der Trinkwasser-Richtlinien ist Pflicht.
Heilwasser
In den beiden Ländern Deutschland und Österreich ist Heilwasser ein Arzneimittel. Das hat den Grund, weil sich ein natürliches Wasser nur dann so benennen darf, wenn ein therapeutischer Nutzen nachgewiesen werden kann. Beispiele sind ein Reizmagen oder Darmbeschwerden. Ein entscheidendes Kriterium ist auch, dass es an der Quelle in den Flaschen landen muss. Heilwasser hat also tatsächlich eine heilende beziehungsweise positive Wirkung.